Konflikte sind wichtig. Konflikte laufen nicht immer harmonisch ab. Konflikte bergen Entwicklungspotenzial. Du lernst dein Kind besser kennen und verstehen. Wenn du offen und unvoreingenommen bist, gelingt auch ein Perspektivwechsel. Oft ist es spannend, was du in einem Konflikt über dein Gegenüber erfährst.
Was sind Konflikte? Wie siehst du Konflikte? Wie werden Konflikte bei euch zu Hause gelöst?
Natürlich verändern sich Konflikte auch mit dem Alter deines Kindes. Dies hängt unter anderem auch mit dem Grad des Bedürfnisses nach Autonomie zusammen.
Ich bin mittlerweile fast ein Konflikt Junkie. Na ja, zumindest scheue ich mich nicht davor, in einen Konflikt zu gehen. Ich mag Konflikte, denn sie zeigen mir viel über mein Gegenüber, aber auch über mich. Ich lerne mein Gegenüber und auch mich mit jedem Konflikt besser kennen.
Jedoch habe ich auch gelernt im Alltag mit meinem Kind bestimmte Konfliktsituationen zu vermeiden. Ich überlege genau, ob es denn unter bestimmten Umständen sinnvoll ist, in diesen Konflikt zu gehen. Auch dies ist natürlich je nach Alter des Kindes verschieden. Und auch verschieden stark.
Ich möchte dir ein kleines beispiel geben:
Mein Sohn war zwei Jahre alt als er sein Laufrad bekam. Er liebte dieses Laufrad! Es konnte nicht weit, schnell, und rasant genug damit fahren. Wenn wir unterwegs waren, wusste ich, dass es ihm so viel Spaß bereitete mit seinem Laufrad davon zu jagen, dass es für ihn unmöglich gewesen wäre an einer gefährlichen Kreuzung anzuhalten. Der Spaß war einfach zu groß. Und er war eben auch erst zwei. Deshalb mied ich, wenn ich alleine mit ihm und dem Laufrad unterwegs war, gefährliche Straßen. Ich suchte mir natürlich Wege aus, an denen er fahren konnte und ich nicht in Stress geriet, weil ich im Ernstfall schnellstmöglich hinterherrennen hätte müssen.
Nun kannst du sagen, dass dies ja einerseits die Vermeidung eines Konfliktes ist. Und andererseits möchte ich zu bedenken geben: „Mal ganz ehrlich: muss man denn in diesen Konflikt gehen?“ Ich für mich hatte beschlossen: nein. Als Mama habe ich echt genug zu tun und auch ohne solche Situationen schon genug genügend kleine und große Konflikte am Tag zu bewältigen. Für mich stand fast, dass ich mir nicht noch mehr aufladen musste .
Als er älter wurde gab es ähnliche Konflikte, die ich einfach vermieden habe. Es ist gut, wenn du in solchen Situationen auch immer das Alter deines Kindes im Blick hast. Denn einige Konflikte entstehen einfach dadurch, dass wir als Eltern zu viel von unserem Kind erwarten. Einiges können sie schlichtweg aus entwicklungspsychologischen Gründen noch gar nicht leisten, sind dazu körperlich oder geistig noch gar nicht in der Lage.
Daraus entstanden dann meine „Wenn …, dann …“ Sätze für Erwachsene. Diese fand ich sehr hilfreich. In bestimmten Situationen habe ich also reflektiert: „Wenn ich doch weiß, dass…, dann… Daraus sind dann to doś für mich entstanden. Dies hat mir oft den Alltag erleichtert.
Nach dem Konflikt ist vor dem Konflikt.
Reflektionen helfen dir dabei die Situation zu entschleunigen, eben entschleunigt nachzubetrachten. Dies wiederum ermöglicht dir die Konfliktsituationen auch aus einem Blickwinkel zu betrachten. Somit lernst du zu erkennen wann und warum es zu diesem Konflikt kam. Du kannst dann schauen welches unerfüllte Bedürfnis der einzelnen Familienmitglieder zu Grunde lag. Konflikte entstehen, wenn verschiedene Bedürfnisse aufeinandertreffen.
Am Anfang ist es hilfreich diese Sachen einfach aufzuschreiben. Aus jedem Konflikt kannst du Neues lernen.
Hilfreich für dich zur Reflektion sind erst einmal Fragen, die du dir selbst beantworten kannst, wie z.B.:
- Wie stehst du zu Konflikten?
- Was sind die größten Konflikte in deinem Familienalltag?
- Gibt es wiederkehrende Konflikte?
- Wie löst du im Moment Konflikte?
- Wie möchtest du gerne Konflikte lösen?
Schreib mir gerne in die Kommentare, was du für dich mitnehmen konntest.
Noch mehr Impulse bekommst du in meiner Facebookgruppe.
Spring rein und fühl dich wohl!
Alles Liebe,
deine